TECHNIK

Die Radierung

Kleine Geschichte
Die Radierung ist eines der älteste Tiefdruckverfahren. Das Wort kommt von dem lateinischen Wort "radere" und heißt soviel wie "wegnehmen". Radierungen werden auch Kupferstiche genannt. Bereits in der Antike übliche Metallgravuren, die bei Schmuckstücken und Waffen mittels Stichen vorgenommen wurden, sind verwandte Vorläufer. Der älteste Kupferstich stammt aus dem Jahre 1446 von einem anonymen Stecher. In dieser Zeit wurden auch in Kupfer gestochene Spielkarten geschaffen.
Ich verwende in der Regel drei Techniken zur Erstellung meiner Illustrationen:

Der Druck einer Radierung
Die fertige Platte wird mit einer so genannten Gaze mit Druckfarbe eingefärbt. Anschließend wird die Farbe wieder mit einer sauberen Gaze abgenommen, bis nur noch Farbe in den Vertiefungen der Platte übrig bleibt. Nun kommt die eingefärbte Druckplatte auf den Drucktisch, und es wird ein angefeuchteter Bogen Büttenpapier aufgelegt. Dann wird die Platte unter großem Druck durch die Druckpresse gedreht. Die fertige Radierung wird eine Woche glatt gepresst und getrocknet.

Das Kolorieren
Einige Radierungen werden per Hand mit Aquarellfarben koloriert.

Arbeitsweise Arbeitsweise Arbeitsweise Arbeitsweise
Arbeitsweise Arbeitsweise Arbeitsweise Arbeitsweise
Arbeitsweise Arbeitsweise Arbeitsweise Arbeitsweise

Das Papier
Die Radierungen werden auf 300g/m2 starkem Büttenpapier gedruckt. Echtes Büttenpapier wird von Hand aus einem großen Bottich, der Bütte, geschöpft. Durch das Handschöpfen entsteht keinerlei Laufrichtung der Fasern, der Rand des Papiers ist bei vollem Format ausgefranst und leicht ausgedünnt.

Der Druck
Die fertige Radierungen drucke ich in meiner Werkstatt auf einer Radierpresse. Die Radierpresse hat zwei Walzen. Zwischen beiden Walzen gleitet eine Stahlplatte, der Drucktisch. Auf diesem werden zuerst die radierte Platte, danach das Papier und schließlich der Druckfilz gelegt. Anschließend wird gedruckt. Das heißt, die Walzen rollen über Filz, Papier und Platte. Das feuchte Papier saugt die Radierfarbe auf und gleichzeitig wird das Papier in die Vertiefungen der Druckplatte gedrückt. Dannach wird das bedruckte Büttenpapier von der Platte entfernt und die Radierung ist gedruckt.